Besucher und Vollzahler wie nie zuvor
LANDESTHEATER / SAISONBILANZ
18/12/14 Nur zufriedene Gesichter nach der Sitzung des Theaterausschusses am Donnerstag (18.12.) Vormittag: 166.718 Besucherzählte man in der Jubiläumssaison 2013/14. Das ist das beste Ergebnis in der Geschichte des Theaters.
Von Reinhard Kriechbaum
Ein wenig muss man die Zahl freilich relativieren: Man war mit „Faust II“ in der Felsenreitschule und hatte obendrein eine Ballettproduktion im Festspielbezirk, nämlich den „Schwanensee“ im Haus für Mozart. Das Publikums-Plus von 15 Prozent gegenüber der vorangegangenen Saison gründet also auf erheblich mehr Sitzplatz-Kapazitäten. Im Durchschnitt bewegen sich die Besucherzahlen im Landestheater zwischen 130.000 und 150.000 Menschen.
Insgesamt ist die Aufwärtsentwicklung aber doch auffällig, auch wenn die 166.718 Besucher in der laufenden Saison heuer nicht mehr zu erreichen sein werden (so viele Karten sind gar nicht aufgelegt). Mit den 386 Vorstellungen spielte man 2013/14 Eigenerträge von 4,334 Millionen Euro ein, auch diese Ziffer ist hoch wie nie zuvor. Das Gesamtbudget des Landestheaters betrug 2013/14 16,9 Millionen Euro. Ein Detail am Rande: Die Zahl der Vollpreis-Zahler lag 2008/09 bei 25.525, zuletzt waren es 74.503. Auch das hat natürlich mit den beiden Vorstellungen im Festspielbezirk zu tun, womit man überdurchschnittlich viele Karten außer Abonnement anbieten konnte.
Über 8.000 beträgt die Abonnentenzahl. Eines der Abo-Sorgenkinder, die ehemaligen Betriebsabonnements der Salzburger Kulturvereinigung, ist jüngst in die Agenden des Landestheaters selbst übergegangen. Wie haben die durchwegs älteren Kulturvereinigungsabonnenten die „Dislozierung“ aufgenommen? Sehr positiv, berichtet der Intendant, eine Rose auf dem Sitzplatz und ein Willkommensschreiben hätten ihnen die Änderung der Büroadresse versüßt….
Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn, Leiter des Theaterausschusses, hat jedenfalls im Pressegespräch nach der Sitzung hervorheben können: „Wieder kein Anlass für Kulturpessimismus!“ Die Landespolitik stehe zum Landestheater, die Landes-Förderung wurde von 5.791.400 (2014) auf 6.079.400 (2015) angehoben, eine Steigerung um 288.000 Euro. „Gleichzeitig haben wir Altlasten und während der letzten Regierung entstandene Ungleichheiten gegenüber dem Förderpartner Stadt Salzburg im Gesamtausmaß von 442.000 Euro bereinigt“, erklärte Schellhorn.
Bei der Kultur werde gerne übersehen, dass sie in Salzburg tausende Arbeitsplätze repräsentiert, die – so lange es die Nachfrage gibt – krisenfest sind, und auch nicht ausgelagert werden können. "Allein im Landestheater gibt es 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist für Salzburg eine beachtliche Größe.“ In den Kulturbetrieben, die zu seinem ressort gehörten, gebe es laut Schellhorn 700 Arbeitsplätze. „Auch das – so ehrlich muss man sein – macht es der Politik leichter, Steuergelder in die Kunst zu investieren.“