Welt retten, Spaß haben

LANDESTHEATER / OCCUPY SALZBURG

19/03/12 Vom 1. bis zum 6. Mai 2012 ruft das Landestheater zum Widerstand auf. Der Schlachtruf lautet „Occupy Salzburg“. Mit der Projektwoche „Besetzt Salzburg! – Licht und Schatten" werden Unrecht und Ungerechtigkeit in aller Welt aufs Korn genommen.

altWie schon im vorherigen Jahr beim Projekt „Fremde Heimat“ gehe es darum, „aufzurütteln und gemeinsam mit unserem Publikum an einer Veränderung zu arbeiten“: „Nicht länger tatenlos zusehen! Handeln!“ So die Projektleiterinnen vom Landestheater Astrid Großgasteiger, Hausregisseurin und Schauspielreferentin, und Angela Beyerlein, Theaterpädagogin und Dramaturgin.

„In Nordafrika kämpfen die Menschen blutig gegen Diktaturen. In den USA prangert ‚Occupy Wall Street’ das ungerechte Wirtschaftssystem an, doch gleichzeitig finden sich auf Transparenten rassistische Parolen und antisemitische Verschwörungstheorien.“

Diese Zerrissenheit sei der Ausgangspunkt für das Theaterprojekt des Landestheaters „Occupy Salzburg“: „In Spanien demonstrieren Studenten und junge Menschen ohne Perspektive. In Deutschland provoziert der Neubau eines Bahnhofs erbitterte Straßenschlachten mit der Polizei. Ist das alles der Anfang vom Ende, der Beginn einer neuen Zeit oder bloß ein Strohfeuer?“ Es fehle, so die Initiatorinnen, an klarer Abgrenzung, klaren Positionen.

„Wir spüren dem Geist des Widerstands nach, gehen dem Protest auf den Grund.“ Das Projekt ist angelaufen, man beschäftige sich „mit alten und neuen Konflikten, von Nahost bis Eurorettungsschirm“ und mit Gegenstrategien und Reaktionen „von stiller Verzweiflung bis zu wütendem Aufbegehren“.

Die Gretchenfrage: „Was können wir heute gegen soziale Ungerechtigkeit tun?“ Antworten gesucht werden mit „klassischen Stücken und modernen Zeitungstexten, selbsterarbeiteten Szenen der Forumtheatergruppe des Landestheaters und einem internationalen Gastspiel“. Auch mit Performances, Ausstellungen, Lesungen und Diskussionen von 1. bis 6. Mai wolle man „das Publikum aufrütteln und gemeinsam etwas zur Veränderung der herrschenden Verhältnisse beitragen“. Theater als moralische Anstalt eben! (LT/dpk-klaba)