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Jetzt ist jetzt Jetzt

SZENE / PNEU / MAURER & POELSTRA

16/01/14 Die Zeit in Form von Schallplatte und Holzlatten, der Raum als Bühne für die Sprachevolution und mittendrin die Österreicherin Andrea Maurer und der Niederländer Frans Poelstra. Die Aufgabe des Publikums beschränkt sich auf das Beobachten des langsamen Zustandekommens von erkenntnistheoretischen Sinn-Antworten.

Von Oliwia Blender

044Im Rahmen des Festivals PNEU der Szene sind Andrea Maurer und Frans Poelstra mit ihrer Performance Darbietung „Poelstra stolpert, Maurer sägt oder Im Fall fliegt es nach unten“ in der Arge Kultur zu Gast. Die Darbietung folgt einem präzisen Ablauf, der von 043der Länge der jeweiligen Schallplattenseite bestimmt wird. Das ist sozusagen das dramaturgische Konzept, dass sich vermischt mit scheinbar wenigen Hilfsmitteln wie weißen Blättern, Hammer und Säge. Daraus kann ein gewaltiges Chaos entstehen, die wachsende Erkenntnis erhöht zusehends den Widerspruch und Zwiespalt.

Wortfetzen bestimmen die Entscheidungen, JA oder NEIN, AN oder AUS. Das Staunen über neue Gegenstände und Wörter nimmt dennoch stetig ab, die Figuren nehmen an Komplexität zu und verweisen auf den verwirrenden Realismus. Aufforderungen misszuverstehen, das passiert im wortwörtlichen Kontext.

Nach dem BITTE WENDEN kommen sie endlich an - könnte man aufatmend meinen - in unserer Zeit. Im „jetzigen Hier“. Doch unsere Realität, mit Handy und Schreibmaschine und weiteren Wortlauten, später zusammengeklebt zu Sätzen, geben keine erlösenden Antworten.

Als Zuschauer muss man sich einstellen auf eine „reduzierte“ Choreographie, auf ein performatives Sprachspiel und viel Langsamkeit. Man muss JA sagen zum Spiel mit der relativen Zeit und der Frage nach dem Hier und Jetzt. Ganz leicht fällt das nicht.

„Poelstra stolpert, Maurer sägt oder Im Fall fliegt es nach unten“ ist noch heute Donnerstag (16.1.) um 21.30 Uhr in der ARGEkultur zu sehen.
Das Festival „Performing New Europe“ (PNEU) der Szene dauert noch bis Samstag, 18. Jänner – szene-salzburg.net/PNEU/
Bilder: Szene Salzburg / Bernhard Müller

 

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