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Strich-Codes getanzt und gescannt

tanz_house HERBST 2013

17/10/13 Insider aufgepasst: Rosalind Crisp ist in der Stadt. Der Premierenreigen beim tanz_house Herbst 2013 bringt am Donnerstag (17.10) die Performance „B-side“ von Julia Schwarzbach und eine neue Produktion von cieLaroque/helene weinzierl: „num_bers“ ist eine Trilogie über das Spiel von und mit Zahlen. Am Freitag folgt die Premiere von „unwrapping d a n s e“ der französischen Performerin Rosalind Crisp.

Von Heidemarie Klabacher

423Julia Schwarzbach, Jahrgang 1980, studierte zeitgenössischen Tanz am SEAD Salzburg sowie performance and creative research (Master) an der Roehampton University London. Sie bekam rasch Engagements bei Sasha Waltz, Zoe Knights oder Ted Stoffer. „Sie arbeitet und lebt in Salzburg und bereist von dort aus die Welt“, heißt es in ihrer Biographie. Am Donnerstag (16.10.) hat im Rahmen des tanz_house Herbst 2013 Julia Schwarzbachs Solo-Performance „B-side“ in der ARGEkultur Premiere. „In B-side lädt Julia Schwarzbach ihre Gäste zu einer audio-sensoriellen Reise durch analoges, unerschlossenes Waldgebiet ein.“

Ebenfalls in der ARGEkultur folgt danach die neue Produktion von cieLaroque/helene weinzierl: „num_bers“ ist eine Trilogie über das Spiel von und mit Zahlen mit Solos und Duos. „Geburtstag, Sozialversicherungsnummer, Kreditkartennummer, Telefon- und Passnummer, Passwort, Sichern, Absichern, Versichern, alles im Griff haben: Wo aber ist der Wert all dieser bedeutungsvollen Codes, Sicherungssysteme und Zahlenhaufen, wenn das Fundament weggebrochen ist, wenn das Erinnern fehlt, wenn die dahinter verborgenen Informationen nicht mehr abrufbar sind? Solchen Fragen stellen sich cieLaroque/helene weinzierl etwa im dritten Teil der Trilogie mit dem Titel "Pin, Tan, Iban“. Auch hier ist das Verhältnis von Künstler/Performerin und dargestellter Person ein Thema.

„Wir sehen eine Künstlerin und gleichzeitig ihre Kunstfigur. Wir unterscheiden zwischen beiden Facetten kaum. Aber wie steht die Künstlerin zu der von ihr erschaffenen Kreatur?“, fragt Helene Weinzierl. „Wir alle werden ständig kategorisiert, mit Codes, Mitgliedschaftsnummern und Zahlenkombinationen beziffert. Ein Strichcode allein, sagt er genug über uns Menschen aus? Setzen wir uns nicht alle wie ein Buch aus einer Vielzahl an Kapiteln, Seiten, Zahlen und Buchstaben zusammen?“

Am Freitag (17.10.) folgt die Premiere von „unwrapping d a n s e“ der französischen Performerin Rosalind Crisp. „Australierin, weiblich, alt“, schreibt die Gründerin von Omeo Dance studio in ihrer Biographie. Sie lebt seit 2003 in Paris und arbeitet am Atelier de Paris-Carolyn Carlson. Seit 2005 entwickelt sie die „d a n s e research“-Projekte und unterrichtet weltweit. „Über alle Ähnlichkeiten hinaus erstaunen Crisp's Bewegungen durch ihre pure Andersartigkeit. Es ist magisch. Das ist Tanz, vielleicht sogar Tanztheater, wie nie zuvor“, hieß es in einer Kritik über Rosalind Crisp. Die auf dem internationalen Workshopmarkt lehrende Rosalind Crisp konnte nicht nur für ihre Soloperformance, sondern auch für einen ihrer begehrten Workshop gewonnen werden, freut man sich im tanz_house Salzburg.

www.tanzhouse.at
Bild: cieLaroque/Huber (1); www.tanzhouse.at

 

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