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G'scheiter keine Kunst in der Krise?

TANZ HOUSE HERBST 2011 / ARGE KULTUR

04/10/11 Haben wir in der Krise (des Klimas, der Umwelt, des Sozialen) überhaupt noch Zeit für „Kunst“? Vergeuden wir Zeit beim Entschlüsseln verstiegener Botschaften? Wäre es sinnvoller, die Probleme direkt anzugehen? Das fragt Editta Braun, die mit ihrer Performance „Schluss mit Kunst“ am Mittwoch (5.10.) den tanz_house Herbst 2011 eröffnet.

Von Heidemarie Klabacher

Von 5. bis 14. Oktober steigt im ARGE Saal und im „tanz_house studio“ in der ARGE das Herbstfest des zeitgenössischen Tanzes in Salzburg. Auf dem Programm: die Premieren der neuen Stücke von Helene Weinzierl und Editta Braun, sowie Produktionen von Gruppen aus vier Bundesländern.

Krise ist. Globale Krise. Ist Kunst in diesen Zeiten unnötiger Ballast? Behindert sie nicht Widerstand und Kampf gegen den Untergang? Das fragt Editta Braun mit ihrer Truppe in der Produktion „Schluss mit Kunst“. Ist Kunst ein Umweg, den wir uns nicht mehr leisten können? „Eine unverantwortliche Ablenkung vom Eigentlichen, überflüssiger Luxus, fatale Verschleierung des Wesentlichen, Opium für das Volk?" Stabilisiert Kunst das System, das zu kritisieren sie vorgibt? "Folgt daraus logisch der Schlachtruf 'Schluss mit Kunst! - reden wir Klartext'?"

Der „täglich erlebte Widerspruch ihrer künstlerischen Arbeit“ sei der Ausgangpunkt der Arbeit gewesen: Das Team rund um Editta Braun hole „zum Experiment aus“ und suche „jenseits aller zeitgenössischen Kunstnormen der Verrätselung, Abstraktion oder Dekonstruktion nach authentischen Antworten“. Auf welche Fragen?

Etwa auf Fragen wie: Macht politisch engagiertes Theater in diesem historischen Moment globaler Umwälzungen überhaupt noch Sinn? Sollten wir nicht besser all unsere Kräfte in die Revolte werfen? Oder ist ohnehin schon alles zu spät? „Schluss mit Kunst“, eine Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur mit „tanz_house“, eröffnet am Mittwoch (5.10.) in der ARGE den „tanz_house Herbst 2011“.

Was ist „tanz_house“? „tanz_house versteht sich als städte- und länderübergreifendes KünstlerInnnetzwerk, ihnen ist die sogenannte Provinz Heimat- und zugleich Aufbruchsort“, beschreibt sich die Initiative auf ihrer website selber.

Der diesjährige tanz_house Herbst lade jedenfalls dazu ein, „den eigenen Blick hinsichtlich des Meinungsmainstreams über Tanz und Performance zu schärfen“. „Globale Fragen“ sollten dabei aus den „etablierten Kontexten“ herausgelöst und neu angegangen werden. „Zeit dafür wäre es“, meinen die Veranstalter.

Auftreten im ARGE Saal und im „tanz_house studio“ in der ARGE werden als Gäste Künstlerinnen und Künstler aus vier Bundesländern: @tendance/Christina Medina aus Graz, Ulrike Hager aus Linz, Stefanie Wieser aus Wien, Birgit Mühlmann-Wieser aus Salzburg. Dazu kommen die Premieren der tanz_house Mitglieder „editta braun company“, „cielaroque/helene weinzierl“, Tomaž Simatovi? und Julia Schwarzbach.

 tanz_house Herbst: 5. bis 14. Oktober, ARGEkultur - www.argekultur.at - www.tanzhouse.at
Bild: ARGE


 

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