Gemeinsam wird das Leben leicht

VITA / COMMUNITY-PROJEKT

27/06/23 Junge, ganz junge, ältere oder alte Menschen. Sie alle leben – seit längerer oder halt erst seit kürzerer Zeit – ihr Leben. Stoff genug für ein großes Gemeinschafts-Projekt aus Musik und Tanz. VITA feiert am Freitag (30.6.) das Leben.

Von Heidemarie Klabacher

Mit VITA entstand während des ganzen Schul- und Studienjahres 2022/23 ein multimediales Tanz- und Musik-Community-Projekt “, erzählt Anna Josefine Holzer. Sie ist eine Absolventin des Orff-Instituts der Universität Mozarteum. Unter ihrer künstlerischen Gestamtleitung haben Studierende des Orff-Instituts, Schülerinnen, Schüler und Community der Volksschule Aigen sowie der Verein Orchesterprojekt zusammengearbeitet: Im besten Sinne eine inklusive partizipative Generationen übergreifende Gemeinschaftsarbeit.

Worum geht es? „Das Stück basiert auf den Viten, also den Lebensgeschichten, der Community“, erzählt Anna Josefine Holzer. „Die Geschichten werden im Kollektiv szenisch, musikalisch-tänzerisch collagenartig skizziert und darstellerisch anschaulich gemacht.“

Vor zwei Jahren, gerade wieder einmal in einer Pandemie-Pause, als Aufführungen unter strengen Bedingungen immerhin möglich waren“, konnte Anna Josefine Holzers Stück Pandora – Ihr von morgen“ im Max Schlereth-Saal der Universität Mozarteum aufgeführt werden. „Freilich ohne die darin involvierten Volksschulkinder, die damals nur in Videos präsent sein konnten,“ Die vorgesehenen Proben über das ganze Schuljahr hinweg durften wegen der Pandemie nicht stattfinden. Umso mehr freut sich Veronika Danzmayr-Steinbach, die Direktorin der Volksschule Aigen, dass es bei VITA nun möglich ist, „die Kinder auch auf der Bühne agieren zu lassen“. Eine zweite und eine dritte Volksschulklasse und eine Gruppe aus dem Schwerpunkt Theaterarbeit haben über das gesamte, nun zu Ende gehende Schuljahr hinweg, das Stück „Schritt für Schritt“ erarbeitet. Im Fach Bildnerische Gestaltung wurden die Kostüme genäht.

„Aber nicht nur die Volksschulkinder waren eifrig“, betont die küntlerische Leiterin. Sie erarbeitete zeitgleich eine Choreographie für alle Mitwirkenden auf der Basis von Interviews. Zu Wort kamen Menschen aller Altersschichten und ein „gewichtiger Teil der Community“. Aufgezeichnet und in Bewegung verwandelt wurden Aussagen von Kindern zu Themen wie Träume oder Wenn ich einmal groß bin. Entwickelt habe sich „ein emotional berührendes Geflecht verschiedenster Aspekte des Lebens“.

„Dass sich unter den Tänzerinnen und Tänzern auch musikalische Talente verbargen, war meine größte Überraschung“, sagt Wolfgang Danzmayr. Der Gründer und Leiter des Orchesterprojekt Salzburg ist der Dirigent von VITA. „Wir haben tatsächlich drei Kompositionen von Orff-Studierenden ins Stück einbauen können.“ Drei Studentinnen wirkten bei einer der Kompositionen im Bühnenorchester mit. „Abgesehen davon sind aber auch wir Musikerinnen und Musiker ins Bühnengeschehen eingebunden: Endlich wieder einmal Theaterluft.“ 

Großen Anteil an der Musik hätten Anna Töller und die Komponistin und Salzburger Jazzsängerin Ángela Tröndle, „die auch selbst etwas aus ihrer kompositorischen Werkstatt beisteuert“. Einen ganz gewichtigen Part habe Gerhard Laber inne, „der mit seinen Perkussionsinstrumenten improvisierend das tänzerische Geschehen begleitet und anfeuert“, so Wolfgang Danzmayr. „Mit dem freudigen Einsatz eines ganzen Teams“, mit Musik und Tanz, Licht und Video wurde VITA ein Gesamtkunstwerk.“

VITA ist eine Kooperation von Elementare Musik- & Tanzpädagogik – Orff-Institut der Universität Mozarteum, Verein Orchesterprojekt und Volksschule Aigen. Zwei Aufführungen wird es am Freitag (30.6.) geben. „Die Vormittags-Premiere ist den Kindern der Volksschule Aigen vorbehalten, zweihundert Kindern mit ihrem familiären Anhang. Die Abendvorstellung kann bei freiem Eintritt von allen besucht werden.“

VITA – Freitag (30.6.) 18 Uhr Max Schlereth Saal der Universität Mozarteum – www.moz.ac.at – der Eintritt ist frei, Kartenreservierung unter shop.eventjet.atwww.vita-community.net
Bilder: VS Aigen